E-Autos in der Werkstatt: deutlich günstiger
E-Autos sollen bzgl. Werkstattkosten deutlich günstiger sein. Ich habe dazu mit Oliver Vorwald, Kundendienstleiter beim Autohaus Bertrand in Solingen, gesprochen. Das Autohaus ist unser neuster Kooperationspartner für den Verkauf von Wallboxen.
Keine Verschleißteile, wenig Bremseinsatz
In Solingen bietet das Autohaus Bertrand ausschließlich die Marke Fiat an, im Wuppertaler Autohaus zusätzlich noch Alfa Romeo und Jeep. Oliver Vorwald hatte daher bis jetzt nur den Fiat 500e in seiner Werkstatt und auch den bisher nur zur Neuwagendurchsicht. Denn der elektrische von Fiat wird erst seit 2020 gebaut. Trotzdem hat er sich mit der Thematik schon beschäftigt. Er erklärt mir, warum E-Autos nur selten in die Werkstatt müssen: „Ein E-Motor ist quasi wartungsfrei, weil es keine Verschleißteile wie Zündkerzen gibt. Auch der Öl- und Filterwechsel fällt weg. Prinzipiell ist so ein E-Motor so stabil ausgelegt, dass er lebenslang laufen kann.“ Auch das Bremsen würde – Stichwort Rekuperation – über den Motor laufen. Die Bremsscheiben und -klötze würden nur noch bei Notbremsungen oder für den letzten Teil des Bremsvorganges beansprucht. Auf diese Art und Weise halten auch diese Teile deutlich länger als beim Verbrenner.

Wartung ebenfalls deutlich günstiger
Gewartet werden muss ein E-Auto allerdings weiterhin: der Fiat 500e alle 15.000 Kilometer oder einmal im Jahr. Dann werden Flüssigkeitsstände wie z. B. Kühlwasser oder Bremsflüssigkeit überprüft und ggf. nachgefüllt. Die Bremsanlage, Schlösser und Scharniere sowie die Batterien werden getestet, elektrische Systeme mit einem Testgerät ausgelesen. Auch diese Wartungen seien günstiger als beim Verbrenner. Bei großen Inspektionen bis zu 50% günstiger. Lediglich in einem Punkt können auf den E-Auto-Fahrer hohe Werkstattkosten zukommen. Oliver Vorwald: „Wenn die Batterie defekt ist, dann wird es richtig teuer. Der Austausch kostet zwischen 14.500 Euro und 19.700 Euro. Deshalb gibt Fiat auch acht Jahre oder 160.000 km Garantie auf die Batterie, je nachdem was zuerst eintrifft.“
Werkstätten stehen vor einer anspruchsvollen Umstellung
Für jemanden, der wie Oliver Vorwald Benzin im Blut hat, muss das E-Auto doch eine echte Zumutung sein, oder? Oliver Vorwald: „Gar nicht! Ich bin durchaus umweltbewusst und sehe die Elektro-Mobilität als einen Schritt in die richtige Richtung. Wahrscheinlich wird sie sich noch weiter entwickeln oder andere Antriebsarten wie Wasserstoff oder die Brennstoffzelle werden hinzukommen. Und die Autos fahren echt gut! Ich bin da schon einige Marken gefahren.“
Für Werkstätten sei die Umstellung aber durchaus anspruchsvoll. Zumal das Personal künftig andere Kompetenzen haben müsse, etwa das Arbeiten im Hochvoltbereich. Dort seien auch speziell gesicherte Arbeitsplätze nötig. Gerade für freie Werkstätten sehe er Probleme, denn eine markengebundene Werkstatt werde vom Hersteller mit Schulungen, Testgeräten und Software ausgestattet, eine freie Werkstatt müsse das alles selber organisieren. Oliver Vorwald glaubt, dass dieser Übergang sukzessive über die nächsten zehn Jahre erfolgt. Dann gäbe es auch eine neue Generation von Auto-Mechatroniker.
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