Kabel und eine Glühbirne
Kabel und eine Glühbirne

Fake news rund ums Energiesparen

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Egal ob von Freunden, Bekannten oder aus den Medien – Tipps zum Energie­sparen sind allge­gen­wärtig. Doch leider entspricht nicht jeder gute Rat den Fakten. Heute klären wir einige Mythen, damit ihr am richtigen und nicht am falschen Ende Energie spart.

1. Bei Abwesenheit immer Licht ausschalten

Soll ich das Licht anlassen, wenn ich den Raum verlasse, oder doch lieber ausschalten? Hier kommt es auf die Länge eurer Abwesenheit an. Experten raten: Wer länger als für drei Minuten den Raum verlässt, sollte das Licht ausschalten. Seid ihr dagegen nur kurz in einem anderen Raum, ist es energie­ef­fi­zi­enter, das Licht brennen zu lassen. Zum Vergleich: Eine herkömm­liche Glühbirne – deren Produktion aller­dings seit 2009 EU-weit Schritt für Schritt verboten wurde – braucht beim Einschalten für einen kurzen Moment bis zu sieben Mal mehr Strom als im Dauer­be­trieb. Energie­spar­lampen benötigen beim Einschalten je nach Lampentyp sogar so viel Strom, wie sie anschließend in ca. drei bis fünf Minuten Betrieb verbrauchen.

2. LEDs sind effizi­enter als Energiesparlampen

Wie ihr Name schon sagt, sind Energie­spar­lampen effizi­enter als gewöhn­liche Glühbirnen. Sie verbrauchen 70 -80 % weniger Strom und haben eine Lebens­dauer von bis zu 15.000 Stunden. Im Gegensatz dazu benötigen moderne LEDs sogar weniger als 80 % Strom als Glühbirnen und haben im Vergleich zu Energie­spar­lampen noch weitere Vorteile. Ihre Lebens­dauer beträgt durch­schnittlich 20.000 bis 25.000 Stunden. Das sind rund 10.000 Stunden mehr als Energie­spar­lampen. Doch das ist noch nicht alles: Energie­spar­lampen erreichen ihre volle Helligkeit erst nach einigen Sekunden. Bei Kälte verlängert sich diese Anschaltzeit noch mehr und verkürzt, so wie auch starke Hitze, die Lebenszeit der Energie­spar­lampe. Außerdem lassen sich nur die wenigstens Energie­spar­lampen dimmen. Kälte und Wärme machen LEDs dagegen nichts aus, auch sie sind sofort nach dem Anschalten hell. Viele Modelle sind zusätzlich dimmbar. Ein weiterer Vorteil von LEDs gegenüber Energie­spar­lampen liegt darin, dass sie nicht heiß, sondern höchstens warm werden. Ihr könnt sie also direkt nach Ausschalten anfassen und habt – gerade in diesen Zeiten der heißen Sommer­tem­pe­ra­turen – keine weitere ungewollte Wärme­quelle im Raum. Außerdem könnt ihr aufgrund der Energie­ef­fi­zienz von LEDs den Raum auch ganz kurz mal verlassen, ohne das Licht auszu­schalten. Also greift beim nächsten Glühbir­nenkauf lieber zu einer LED statt zu einer Energiesparlampe.

3. Elektro­nische Geräte so lange nutzen bis sie kaputt sind

Das stimmt auf keinen Fall, denn ältere Geräte, besonders die sog. Weiße Ware (Wasch­ma­schinen, Trockner, Kühlschrank etc.) verbrauchen in der Regel mehr Energie als neue. Das liegt daran, dass alte Geräte nicht auf dem neusten Stand der Technik sind und deshalb nicht so energie­ef­fi­zient arbeiten wie neue. So können z. B. neuere Wasch­ma­schinen die Wasser­menge exakt an die Füllmenge anpassen und mit Öko-Sparpro­grammen den Energie­ver­brauch deutlich verringern. Zum anderen kann es bei älteren Geräten, z. B. bei einem Kühlschrank, spätestens nach 10 Jahren zu Abnut­zungs­er­schei­nungen kommen, z. B. wenn eine Dichtung nicht mehr richtig schließt.
Dadurch gelangt bei einem in die Jahre gekom­menen Kühlschrank warme Luft schneller in den Innenraum. Gleich­zeitig entweicht die kalte Luft nach außen. Die Folge: Der Kühlschrank muss stärker kühlen und verbraucht dadurch mehr Energie. Bei Einbau­kühl­schränken verstauben die Kühlungs­öff­nungen in der Einbau­küche, die aber leider meist so angebracht sind, dass man zum Putzen nicht an die Öffnungen heran­kommt. Dadurch verbrauchen Einbau­kühl­schränke beim Kühlen etwas mehr Strom. Und natürlich lassen sich über die Jahre gewisse Verschleiß­erschei­nungen, z. B. am Kompressor, nicht vermeiden. Eine gute Orien­tie­rungs­hilfe, wie viel Strom ein Gerät tatsächlich verbraucht, bietet euch das Energie­ef­fi­zi­en­label.

4. Ohne angeschlos­senes Gerät verbrauchen Ladekabel keinen Strom

Hättet ihr gedacht, dass ein Ladekabel auch dann Strom verbraucht, wenn in der Stromdose steckt, ohne dass ein Handy angeschlossen ist? Leider ist es so: Ein Ladekabel oder ein Stecker für das Ladekabel haben einen andau­ernden Strom­ver­brauch. Im Standby-Betrieb liegt der Strom­ver­brauch eines Ladeste­ckers etwa bei 20 bis 30 Cent pro Jahr. Das ist nicht viel, doch bei mehreren Ladege­räten kommt so schnell ein kleines, aber unnötiges Geldsümmchen zustande. Also zieht eure Ladekabel lieber aus der Steckdose, wenn ihr sie nicht zum Laden benötigt.

5. Kurz-Spülpro­gramme sparen Energie

Vielleicht habt ihr euch auch schon einmal gefragt, ob ihr bei eurer Spülma­schine zum Energie­sparen lieber das Eco- oder das kurze Schnellspül-Programm benutzen sollt. Eco-Programme sind bei neueren Spülma­schinen längst Standard, aller­dings dauert es in der Regel länger als der normale Spüldurchgang. Da während des Spülens die meiste Energie beim Erhitzen des Spülwassers verbraucht wird, haben Eco-Programme zwar längere Laufzeiten, dafür wird aber mit gerin­gerer Wasser­tem­pe­ratur gespült. Das Kurzpro­gramm ist zwar wesentlich schneller fertig, hat aber einen relativ hohen Energie­ver­brauch und spart damit überhaupt nicht.

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