Galvanotechnik
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Galva­no­technik in Solingen

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Neben den Solinger Schneid­wa­ren­her­stellern ist auch eine andere Branche in Solingen sehr verbreitet: Die Galva­no­technik. Dazu haben wir euch ein paar Solinger Unter­nehmen rausge­sucht, die ihr vielleicht schon kennt oder jetzt kennen­lernen könnt.

Musekamp GmbH GM Galvanogestelle

Das Solinger Unter­nehmen Musekamp GmbH GM Galva­no­ge­stelle ist in einer Hofschaft nahe der Innen­stadt ansässig. 1974 startete Günter Musekamp als Einmann­be­trieb in den Räumlich­keiten einer ehema­ligen Besteck­pro­duktion die Fertigung von Galva­no­ge­stellen. Nach starker Expansion wurden die damals noch angemie­teten Werkräume schnell zu klein, sodass durch An- und Aufbauten die Produk­ti­ons­flächen mehrfach erweitert werden mussten.

Ein Genera­ti­ons­wechsel fand ab 1995 statt. Die beiden Söhne führen das Unter­nehmen seit 2013 allein­ver­ant­wortlich. Musekamp GmbH GM Galva­no­ge­stelle ist spezia­li­siert auf die Herstellung von Galva­no­ge­stellen. Die indivi­duell angefer­tigten kunst­stoff­über­zo­genen Metall­ge­stelle dienen dazu, Metall- oder Kunst­stoff­pro­dukte auf diese aufklemmen oder aufstecken zu können, um dann Beschich­tungs­pro­zesse in Galva­nik­an­lagen zu durchlaufen.

Kunden der Firma Musekamp, die u. a. in Solingen und ganz Deutschland ansässig sind, beschichten z. B. mit Chrom, Zink, Gold oder anderen Edelme­tallen. Durch diese Oberflä­chen­be­schichtung werden die Produkte gegen Umwelt­ein­flüsse geschützt und/oder haben dekorative Zwecke. 

Musekamp GmbH fertigt Gestelle für Branchen wie Automotiv, Möbel­in­dustrie, Medizin­technik, Luft- und Raumfahrt­technik, Sanitär­branche, Werkzeug­in­dustrie und einige weitere.

BIA Kunst­stoff- und Galva­no­technik GmbH & Co. KG

Ein weiteres Solinger Unter­nehmen in der Galva­no­branche ist die BIA Kunst­stoff- und Galva­no­technik GmbH & Co. KG. Jörg Püttbach gründete das in Merscheid ansässige Unter­nehmen im Jahr 1996. Der Bestand der Galva­no­an­lagen und Spritz­guss­ma­schinen wurde über die Jahre sukzessive erweitert. Hinzu kommen einige Innova­tionen und Patente. Dazu zählen beispiels­weise Oberflächen wie „BIA Texture Chrome“ und das „BIA Night Design“. Diese dienen zum indivi­du­ellen Oberflä­chen­design eines Fahrzeugs.

BIA - Produktion Quattro

Derzeit beschäftigt das Unter­nehmen rund 2.200 Mitar­beiter an sieben Stand­orten in Deutschland, China und der Slowakei, ab 2020 auch in Mexico. Die selbst­ge­stellten Quali­täts­an­for­de­rungen sollen durch konse­quenten Einsatz modernster Techno­logien und innova­tiver Recycling­pro­zesse erreicht werden. Dazu trägt außerdem die Überwa­chung der Herstel­lungs­pro­zesse im eigenen Labor und die Endprüfung der einzelnen Produkte bei. Am Standort in Solingen verlassen rund 500.000 Teile täglich die Produktion.

BIA - Standort Solingen (Luftbild)

Moosbach & Kanne GmbH

Vor 100 Jahren wurde ein weiteres Solinger Unter­nehmen gegründet, welches sich auf Galva­no­technik spezia­li­siert hat. Die Gründer und Namens­geber waren 1919 Otto Kanne und Willi Moosbach. Bis in die 50er Jahre gehört zu der Haupt­tä­tigkeit von Moosbach & Kanne GmbH das Verni­ckeln und Verchromen von Bestecken und Scheren.

Nach herben Rückschlägen durch die Zerstörung während des zweiten Weltkrieges musste sich die Firma langsam wieder aufbauen. 1951 wurde das Betriebs­ge­lände deutlich vergrößert. In diesem Zuge wurde eine Versil­berei einge­richtet. Auch in den kommenden Jahren halten einige Neuerungen in der Firma Einzug: Günter Moosbach tritt 1955 in die Firma ein, Gold wird als Standard­ober­fläche integriert und eine Hartglanz­ver­gol­derei wird einge­richtet. Auch der Fokus der Haupt­tä­tigkeit verschiebt sich. Ab den 60er Jahren liegt er auf dem Versilbern und Vergolden von Bestecken sowie Versilbern von Elektro­kon­takten. Nachdem 1972 eine GmbH, mit Günter Mossbach als Geschäfts­führer, gegründet wurde, verschiebt sich die Haupt­tä­tigkeit weiter. So liegt der Fokus, nach der Instal­lation von Lackier­ka­binen, beim Vergolden von Sanitär­ar­ma­turen, Leuch­ten­teilen und Beschlag­teilen. Außerdem werden Palladium, Ruthenium und Platin als Standard­ober­flächen, sowie neue Lacksysteme im Alulook, Perlglanzlook und Effekt­la­ckierung, ins System aufge­nommen. Elke Moosbach führt das Unter­nehmen seit 2015.

In den letzten Jahren koope­rierte Moosbach & Kanne GmbH auch mit den Stadt­werken Solingen. So nahm die Firma 2015 ein BHKW in Betrieb. Dabei handelt es sich um ein Block­heiz­kaftwerk, welches zur Gewinnung von Wärme und elektri­scher Energie einge­setzt wird. 

Autorin: Hannah Busch

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