Kein Schrecken bei schwarzen Flecken
Bei Schimmel im Haus solltet ihr schnell handeln. Aber kein Grund zur Sorge, denn oft könnt ihr ihn leicht selbst entfernen. Wie ihr das macht und wie ihr neuem Befall vorbeugt, lest ihr hier.
So entsteht Schimmel
Schimmel wächst überall, wo es feucht ist. Meist taucht er an Fenstern, in der Küche oder im Badezimmer auf. Der Befall kann verschiedene Ursachen haben, von baulichen Mängeln über unzureichendes Lüften bis zu falschem Heizen. Mit bloßem Auge seht ihr ihn oft erst an den schwarzen Flecken. Habt ihr Schimmel entdeckt, müsst ihr jedoch nicht gleich eine Profi-Firma engagieren. Denn wahrscheinlich könnt ihr ihn selbst beseitigen.
So beseitigt ihr Schimmel
Das könnt ihr, wenn die befallene Fläche kleiner ist als 0,5 Quadratmeter (etwas größer als vier Pizzakartons), sagt das Umweltbundesamt. Versichert euch aber vorher, dass ihr nicht allergisch auf Schimmel reagiert. Wie ihr den Pilz genau beseitigt, hängt von der Oberfläche ab:
- Glatte Flächen: Bei Schimmelbefall auf glatten Flächen, zum Beispiel auf Fliesen und Glas, reicht es, wenn ihr die Stelle mit Wasser und einem Haushaltsreiniger abwascht. Achtet darauf, den Schimmel nicht unnötig zu verschmieren und das Wischwasser mehrmals austauschen.
- Poröse Flächen: Schimmel auf verputzten Wänden reinigt ihr am besten mit einem Mikrofasertuch und einem alkoholhaltigen Reiniger (70 bis 80 Prozent Alkoholanteil) oder einem Haushaltsreiniger. Essigreiniger erzielen leider keine Wirkung.
- Tapeten: Habt ihr Schimmel an der Tapete, solltet ihr diese erst anfeuchten und dann entfernen. Danach könnt ihr die Wand neu tapezieren und streichen.
- Möbel: Möbelstücke könnt ihr mit einem Haushaltsreiniger behandeln. Ist der Schimmel schon tiefer ins Material eingezogen, solltet ihr diesen Teil (zum Beispiel ein Stück der Rückwand) oder das ganze Möbelstück entsorgen. Polstermöbel sind oft schwierig von Schimmel zu befreien. Hier kann er tief ins Material eindringen. Im Zweifelsfall solltet ihr auch diese Möbelstücke wegschmeißen.
Ist die befallene Fläche größer als 0,5 Quadratmeter, solltet ihr eine Fachfirma beauftragen. Wohnt ihr in einer Mietwohnung, gebt am besten zuerst eurer Vermieterin oder eurem Vermieter Bescheid. Denn ist die Ursache des Schimmels ein baulicher Mangel, wie eine schlechte Isolierung oder undichte Fenster, ist sie oder er für die Beseitigung zuständig.
So beugt ihr Schimmel vor
Damit Schimmel gar nicht erst entsteht, solltet ihr vor allem Feuchtigkeit vermeiden. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 30 bis 65 Prozent liegen. Unser Tipp: Überprüft sie regelmäßig mit einem digitalen Hygrometer, das ihr in Baumärkten und Elektrogeschäften kaufen könnt. Um die Luftfeuchtigkeit im idealen Bereich zu halten, reicht es schon, wenn ihr richtig lüftet und heizt:
Richtig lüften
- Lüftet im Winter drei bis fünf Minuten und im Sommer mindestens zehn.
- Lüftet besonders in feuchten Räumen, etwa im Bad oder in der Küche.
- Lüftet direkt nach dem Kochen, Duschen und Wäschetrocknen.
- Lüftet auch Räume, die ihr nicht oft nutzt.
- Öffnet beim Lüften am besten gegenüberliegende Fenster (Querlüften).
- Zieht Wandfliesen nach dem Duschen mit einem Wischer ab.
Richtig heizen
- Grundsätzlich: Heizt alle Räume ausreichend.
- Haltet die Temperatur im Schlafzimmer zwischen 17 und 18 Grad.
- Stellt eure Schlafzimmermöbel an die Innenwände.
- Heizt auch ungenutzte Räume leicht.
- Haltet Türen zu leicht beheizten Räumen geschlossen.
- Blockiert Heizkörper nicht mit Möbeln oder Vorhängen.
Schimmel im Haus zu haben, ist eine unangenehme Situation. Doch wenn ihr die richtigen Maßnahmen trefft, entsteht sie gar nicht erst. Und falls ihr die penetranten Pilze doch mal entdeckt, wisst ihr jetzt, wie ihr sie in den Griff bekommt.