Lademöglichkeiten für Mieter und Eigentümergemeinschaften
In den letzten Wochen dürfte bei Vermietern und Hausverwaltungen häufiger das Telefon geklingelt haben. Am anderen Ende: Eigentümer oder Mieter, die in der (Tief-)Garage oder am Stellplatz eine Lademöglichkeit für ihr E-Auto installieren wollen.
Rechtsanspruch auf Ladestation
Denn zum 1. Dezember 2020 ist das Wohnungseigentumsmodernisierungsgesetz (0,1 MB, PDF) in Kraft getreten. Erklärtes Ziel der Bundesregierung: Eigentümern erhalten einen Rechtsanspruch auf den Einbau einer E-Ladestation. Allerdings auf eigene Kosten, sofern keine Mitstreiter für das Projekt gewonnen werden können. Auch Mieter erhalten in dieser Sache einen Rechtsanspruch: Diese ist allerdings im Bürgerlichen Gesetzbuch (0,2 MB, PDF) und nicht im WEG geregelt. Der Mieter darf nun eine Ladestation auf eigene Kosten einbauen, sofern der Vermieter das vorher genehmigt. Genehmigen muss der Vermieter den Einbau immer dann, wenn die Beschaffenheit der Bausubstanz das zulässt.
Hohe Anfangsinvestitionen
Der rechtliche Weg ist also frei. Probleme könnte es aber bei den Investitionskosten geben. Gerade, wenn eine solche Anlage nachhaltig, also sukzessive erweiterbar sein soll, kann der Aufbau der Infrastruktur schnell in die Tausende Euros gehen. Kein Geld, was der erste Eigentümer oder Mieter mit E-Auto komplett auf seine Kappe nehmen möchte. Gleichzeitig könnte er aber durch den Einbau einer singulären Wallbox seinen Mitmietern oder Miteigentümern den Weg zur eigenen Lademöglichkeit unnötig erschweren. Denn die elektrische Leistung pro Wohnhaus ist begrenzt.
Intelligente Lösungen nutzen
Doch dafür gibt es inzwischen intelligente Lösungen: Ein dynamisches Lademanagement ermöglicht es, die vorhandene Leistung bedarfsgerecht auf mehrere Ladepunkte aufzuteilen. Ein Gestattungsvertrag reduziert das Risiko vom Vermieter oder der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) auf hohen Anfangsinvestitionen sitzen zu bleiben, falls die Mitmieter oder Miteigentümer weiterhin auf Verbrenner setzen, es also bei wenigen Ladestationen bleibt. Mein Kollege Kevin Saxler hat ein entsprechendes Produkt für die Stadtwerke Solingen entwickelt. Kevin Saxler: „Derzeit erhalten wir sehr viele Anfragen von Mietern und Eigentümern, die sich eine gesamtheitliche Ladelösung für ihr Zuhause wünschen.“ Kein Wunder, wenn man die steigenden Anmeldezahlen für E-Auto auch in Solingen berücksichtigt.
Dynamisches Lademanagement
Doch was versteht man unter einem dynamischen Lademanagement? Bisher haben wir dieses Angebot nur Unternehmen unterbreitet. Zur Illustration haben wir es in einem kleinen Video dargestellt. Ähnlich funktioniert das Lademanagement für Tiefgaragen und Parkplätze in der Wohnungswirtschaft:
In der Animation sieht man, dass die aktuell verfügbare elektrische Leistung, die an jedem Hausanschluss begrenzt ist, automatisch auf die jeweils ladenden Fahrzeuge aufgeteilt wird. Mit dieser Lösung spart man viel Geld. Würde man allen Ladepunkten jederzeit Zugriff auf die volle Ladeleistung geben, so wäre dies mit hohen Netzanschlusskosten verbunden.
Gestattungsvertrag
Kevin Saxler: „Der Gestattungsvertrag als zweiter Baustein unseres Angebotes reduziert Kosten und Risiko für den Vermieter oder die WEG. Die Stadtwerke Solingen gehen nämlich in Vorleistung: Wir erstellen die grundlegende Infrastruktur inklusive Spannungsversorgung und Netzwerkanbindung.“ Das ermöglicht, nach und nach bedarfsorientiert weitere Stellplätze anzuschließen. Dafür zahlen die Nutzer einen Einstiegspreis, zu dem die eigene Wallbox installiert und in das System eingebunden wird, und monatlich einen Grundpreis für die Nutzung der Infrastruktur, außerdem natürlich die Stromkosten. Im Gegenzug betreiben die Stadtwerke Solingen zehn Jahre lang die Infrastruktur (inklusive Abrechnung, Wartung, Betriebsführung und Stromlieferung). Die E-Mobilisten erhalten außerdem Zugang zum Ladenetzwerk TankE der Stadtwerke Solingen, also auf 9.000 Ladepunkte bundesweit.
Elektromobilität
Elektromobilität bei den Stadtwerken Solingen: Ladesäulen, Wallbox, TankE-Netzwerk-App, FAQ und vieles mehr.
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