Radtouren in und um Solingen
Für mich als Gelegenheitsradlerin stand Solingen bisher nicht unbedingt für entspanntes Fahrradfahren. Die vielen Steigungen haben mir immer Respekt eingeflößt. Dabei bietet die Klingenstadt Möglichkeiten für alle Fitnesslevel.
Kleine Auszeiten zwischendurch
Nach einer erholsamen Wanderwoche hat mich der Schreibtisch wieder. Und wie jedes Mal nach dem Urlaub denke ich mir: Wie schön wäre es, dieses entspannte Urlaubsfeeling in den Alltag mitzunehmen. Warum eigentlich nicht? Ich muss doch nur das tun, was ich auch im Urlaub gerne mache: Aktiv werden und etwas Neues ausprobieren, am besten im Grünen und an der frischen Luft. Etwas Neues, das wäre für mich tatsächlich eine Radtour in Solingen. Was liegt näher? Einfacher und umweltfreundlicher kann ich meinen Urlaub nach Feierabend oder am Wochenende sicher nicht verlängern. Zumal ich Solingen auf diese Weise auch mal aus einer für mich ungewohnten Perspektive „erfahren“ kann.
Easy going: Bahntrassenradeln
Also höre ich mich mal bei den Fahrradfans in unserem Team um – und bekomme eine Menge guter Tipps. Eine Kollegin räumt direkt mal mit meiner Vorstellung auf, dass es im Bergischen immer hügelig zugeht. „Probiere es mal mit den Bahntrassen, die sind meist eben“, rät sie mir. „Da fährst du mitten durch die Stadt und hast trotzdem das Gefühl, draußen im Grünen zu sein.“ In und um Solingen gibt es mehrere Bahntrassen, die Teil des Bergischen Panorama-Radwegs sind. Auf den Trassen können auch Ungeübte unbehelligt von Ampeln und Straßenverkehr kilometerweit radeln. (Fast) ohne anstrengende Steigungen, denn die konnten Züge nicht bewältigen und für die wurden die Schienenwege ja damals angelegt. Dafür geht es auf dem Rad dann durch diverse Tunnel und über Viadukte, die einem ganz besondere und spektakuläre Ein- und Aussichten bescheren.
Ich werde zum Warmwerden die Korkenziehertrassen-Tour testen, die sich wie ein grünes Band auf 26 Kilometern durch Stadt und Natur zieht. An Bachtälern vorbei, vom Südpark, über Solingen-Mitte, Wald, Gräfrath bis zur Haaner Stadtgrenze. Den Start- und Zielpunkt kann man beliebig wählen, für Anreisende bietet sich der Solinger Hauptbahnhof an. Und das ist nur eine Möglichkeit von mehreren. Auf der Website der Stadt Solingen finden sich weitere praxiserprobte Vorschläge für Fahrrad-Entdecker-Touren in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, inklusive Streckenkarten und GPS-Daten zum Download. Die Touren können miteinander kombiniert werden, außerdem liegen die Startpunkte an einem Haupt- oder S-Bahnhof.
Tourenplanung per App
Wenn man sich die Touren so ansieht, merkt man wieder einmal, wie viel das Bergische Land zu bieten hat. Ich habe mir vorgenommen, mich demnächst auch mal etwas weiter mit dem Fahrrad vorzuwagen und in einem größeren Radius umzusehen. Inspirationen inklusive Tourenplanung und Navigation liefern Apps wie Komoot, Bikemap und viele mehr, die es in der Basisversion gratis gibt. Da ich meine Wanderungen auch gerne per App plane, weiß ich aus Erfahrung: Zuhause am besten schon die Offline-Karte herunterladen, denn gerade im Grünen steht man auch gerne mal plötzlich ohne Netz da.
Zurück mit den Öffentlichen
Das Schöne an den bergischen Radwegen in und um Solingen ist, dass es zwischendurch immer die Möglichkeit gibt, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an den Startpunkt zurückzukehren. Entweder mit der Regionalbahn, der S-Bahn oder auch mit dem Bus. Eine tolle Sache ist der Bergische Fahrradbus, der als Shuttle zwischen Leverkusen-Opladen (Busbahnhof) und Marienheide entlang des Panorama-Radwegs Balkantrasse und dem Bergischen Panorama-Radweg pendelt.
E-Bikes als Alternative
Und dann gibt’s natürlich noch E-Bikes, bei denen auch Untrainierte mit elektrischer Unterstützung locker in die Pedale treten können. So ist sichergestellt, dass man auch bei weiteren Touren noch genug Energie für den Rückweg hat. Wer kein E-Bike (oder auch kein Fahrrad) besitzt: Im örtlichen Fahrradhandel kann man beides leihen – einfach im Netz mal nach dem Stichwort „E-Bike Verleih Solingen“ suchen. Vor der ersten Fahrradtour sollte man allerdings ein bisschen üben, denn der integrierte Elektromotor hat es schon in sich. Weitere Adressen inklusive einer Übersicht über Aufladestationen gibt’s auf der Website von Das Bergische.
Autor: Kerstin Griese