Tote Fichten Sengbachtalsperre

Regen hilft Auffors­tungs­aktion an der Sengbachtalsperre

Unser Autor:

Für unsere Setzlinge an der Sengbach­tal­sperre war der viele Regen der vergan­genen Wochen ein Geschenk. Brauchen die frisch gesetzten Bäume doch gerade jetzt viel Feuch­tigkeit. Auch unserem Talsper­renhund Bruno geht es gut.

Setzlinge gut angewachsen

Regel­mäßig bin ich derzeit in unseren Auffors­tungs­ge­bieten unterwegs und prüfe den Zustand unserer Setzlinge. In den letzten Wochen haben sich Triebe entwi­ckelt und erste Blättchen gezeigt. Daher weiß ich: Die Bäume sind gut angewachsen. Um dieses Wachstum auch weiter zu unter­stützen, werden wir in den nächsten Wochen damit beginnen, die Bäumchen freizu­schneiden. Diese sind in einem Abstand von 1 bis 1,5 Meter gepflanzt worden. In den Zwischen­räumen wachsen Gräser und Farnkraut. Deshalb müssen wir aufpassen, dass der Bewuchs den Setzlingen nicht das Licht nimmt oder die Nährstoffe im Boden verbraucht. Das würde das Wachstum der Bäume schwächen. Deshalb wird der Boden um jeden Baum herum – etwa 50 cm im Durch­messer – freige­schnitten. Das ist übrigens viel Handarbeit: Mit einer Heppe – einer kleinen Sichel – wird der Bewuchs von Hand zurück­ge­schnitten. Wo immer möglich, setzen wir eine Motor­sense ein. Dabei muss man ganz behutsam arbeiten, damit der junge Baum auf keinen Fall verletzt wird. Zwischen den Bäumen soll der Bewuchs mit Gräsern und Farnen aber unbedingt stehen bleiben. Das dient dem Erosi­ons­schutz. Mein Kollege René Pfau hat mit dem Freischneiden bereits begonnen. In den nächsten Wochen wird er von einem Dienst­leister unterstützt.

Rene Pfau
René Pfau: mit viel Sorgfalt zwischen den jungen Bäumen

Lecker­bissen für Rehe und Wühlmäuse

Einige der Setzlinge sind nur zwischen 60 und 80 cm hoch. Die meisten unserer Bäumchen erreichen aber schon etwa einen Meter Höhe. Das war bei den Eichen besonders wichtig, damit sie nicht so gefährdet sind.

Oberwinkelhausen junge Eichen
So schützen wir die jungen Eichen in Oberwinkelhausen

Sind die Blätter und Ästchen junger Eichen doch ein beson­derer Lecker­bissen für Rehe, während Wühlmäuse sich gerne an den Wurzeln gütlich tun. Hier sind Greif­vögel, Uhus und Füchse willkommen, die die Mäuse jagen. Leider hat der Uhu seinen Brutort an der Sengbach­tal­sperre aufge­geben, weil der Felsen zunehmend von Kletterern und Wanderern benutzt wurde. Das hat den Uhu vertrieben. Glück­li­cher­weise hat sich die Vogel­po­pu­lation bei Bussarden und Nacht­greif­vögeln in den letzten Jahren aber gut entwi­ckelt. Sie halten die Mäuse in Schach.

Wasser und Singvögel wieder auf dem Vormarsch

Auch die heimi­schen Wasser­vögel und Singvögel sind wieder häufiger an der Sengbach­tal­sperre zu finden. Dies Wasser­vögel waren jahrelang durch die Nilgänse verdrängt worden. Da diese keine anderen Wasser­vögel zulassen und zudem durch ihre Ausschei­dungen die Rohwas­ser­qua­lität stark mindern können, haben wir die Nilgänse in den letzten Jahren bejagt. Das zeigt nun Wirkung: Die Arten­vielfalt an der Sengbach­tal­sperre ist inzwi­schen deutlich gestiegen und die quali­tativ hochwertige Aufbe­reitung des Trink­wassers einfacher geworden. Auch bei den Singvögeln sieht es derzeit gut aus: Die vielen Borken­käfers, die die Fichten haben sterben lassen (wie schlimm sieht man auf unserem Titelbild), dienen anderer­seits als Nahrung für den Specht. Derzeit beobachte ich daher besonders viele Spechte. Aber auch andere Singvögel profi­tieren von der Wetterlage: Die Wiesen sind saftig, die Insekten zahlreich und daher als Nahrung im Überfluss vorhanden. Deshalb brüten die Singvögel derzeit gut.

Fällungen in der Wasser­schutzzone 1

In der Wasser­schutzzone 1 haben wir in den letzten Wochen weitere Fichten­gruppen gefällt. Neben einem Dienst­leister waren auch Kollegen von mir am Werk. Hier mussten wir schnell tätig werden, damit die Bäume nicht ins Wasser kippen. Die Höhrather Seite ins nun fast fertig, am Südufer muss noch weiter gefällt werden. Einen Teil der Bäume lassen wir bewusst im Wald, damit der Boden nicht abrutscht und neue Nährstoffe gebildet werden können. Einen anderen Teil ernten und verkaufen wir. Die Preise für Holz sind ja derzeit relativ hoch. Ziel ist es, im Herbst die Schutzzone 1 wieder aufzu­forsten. Das werden wir gemeinsam mit dem Landes­forstamt durch­führen, denen ein Teil des Bodens gehört.

Bruno im Training

Gute Nachrichten auch von unseren Talsper­ren­hunden: Beiden geht es gut. Bruno ist – wie man auf dem Titelbild sieht – ordentlich gewachsen. Wir arbeiten – weil aktuell die Hunde­schulen geschlossen sind – jetzt gemeinsam mit einem Hunde­trainer. Das liefert mir neue Impulse und sichert meine Erzie­hungs­maß­nahmen ab. Schließlich muss auch Bruno letztlich seine Aufgaben als Talsper­renhund voll erfüllen. Er zeigt dazu definitiv alle Ansätze: Er ist sehr lieb und gelehrig. Seine Instinkte sind gut, er passt auf und ist gerne mit mir unterwegs. Seit letzter Woche muss ich ihn aller­dings an den Maulkorb gewöhnen, als Schutz­maß­nahme gegen Giftköder. Das mag er so gar nicht!

Sorgenicht Bruno
Bei mir braucht Bruno natürlich keinen Maulkorb
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