Stadtwerke Solingen und Social Media
Den Einstieg in die sozialen Medien haben wir uns nicht leicht gemacht: Schon 2011 hatte meine Kollegin Romy Faust das Thema im Haus angesprochen. 2016 sind wir dann endlich auf Facebook gestartet – und Romy hat ihren Traumjob bekommen!
Kerstin Griese: Warum sind die Stadtwerke überhaupt mit Social Media gestartet? Und warum haben sie so lange gebraucht?
Romy Faust: Wir haben uns lange Sorgen gemacht, ob wir Social Media vernünftig umsetzen können. 2011 waren ja vor allem große Energieversorger mit entsprechenden personellen Ressourcen auf Facebook unterwegs. Und wir wollten auf keinen Fall eine Facebook-Präsenz, die nicht zügig auf die Kommentare und Fragen der Besucher reagiert. Wenn, dann wollten wir es richtig machen. In 2016 hat Facebook uns die Entscheidung abgenommen: Die Stadtwerke Solingen waren bereits als Ort auf Facebook angelegt – generiert durch Besuche und private Nutzer, die uns als Arbeitgeber in ihrem Profil angegeben hatten. Auf dieser Stadtwerke Solingen-Seite standen schon erste Fragen von Usern, die aber von uns nicht beantwortet wurden. Das war das entscheidende Argument, mit Social Media zu starten. Wir haben dann das erste Autokino in 2016 zum Anlass genommen, was uns gleich ziemlich viele Fans gebracht hat. 2017 folgte dann der Auftritt auf Instagram.
Kerstin Griese: Du warst ja seinerzeit im Marketing für die klassische Werbung zuständig. Wieso hast du dann das Thema Social Media übernommen?
Romy Faust: Ich bin ja Teil der Facebook-Generation und habe einfach Spaß an der Kommunikation mit den Abonnenten und Fans. Außerdem finde ich es toll, im direkten Austausch mit Kunden zu sein. Das hilft mir auch bei meiner Arbeit im Marketing: Ich merke ganz unmittelbar, welche Themen die Solinger interessieren, welche Trends es gibt und wie unsere Aktionen und Produkte ankommen.
Kerstin Griese: Und was sind das für Themen?
Romy Faust: Auf Facebook geht es ganz klar um Inhalte: Themen, die gut angenommen und geliked werden sind z. B. das Sommerkino, die Wassergewinnung und -aufbereitung, Elektromobilität, Hinweise auf unsere Blogbeiträge sowie Events und Aktionen in Solingen. Auf Instagram stehen natürlich die Fotos im Mittelpunkt. Da spielen wir ganz andere Themen, sind lockerer und witziger. Hier binde ich auch unsere Azubis ganz eng ein, was von der Community sehr positiv angenommen und mit vielen Like-Herzchen belohnt wird. Der zweite Schwerpunkt auf Instagram sind Themen „behind the scenes“, eben kleine Einblicke hinter die Kulissen und in den Arbeitsalltag der Stadtwerker. Seit Kurzem beziehen wir auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch mehr ein. Sie können unser Stadtwerke-Bärchen, ein kleines Kuscheltier mit Stadtwerke-Schal, mit in ihren Urlaub nehmen und dort Fotos von ihm machen. Wir verpacken es dann als Urlaubsgrüße an unsere Abonnenten. Das kommt gut an, weil es einfach ein nettes Thema ist.
Kerstin Griese: Wie viele Fans und Abonnenten haben die Stadtwerke Solingen auf Facebook und Instagram?
Romy Faust: Wir haben aktuell auf Facebook 2.830 Fans und 1.041 Abonnenten auf Instagram.
Kerstin Griese: Was war dein bisher schönstes Erlebnis als Social Media Managerin?
Romy Faust: Der Wolkenstadt-Film – unsere Liebeserklärung an die Klingenstadt Solingen. Den habe ich 2017 produzieren lassen und als Weihnachtsgeschenk auf Facebook und YouTube veröffentlicht. Da haben sogar Menschen kommentiert, die vor 40 Jahren in die USA ausgewandert sind und dankbar waren, nochmal ihre Heimatstadt zu sehen. Stand heute wurde er über 92.000 Mal aufgerufen und bestimmt unzählige Male in WhatsApp-Gruppen geteilt. Es war eine tolle Erfahrung, dass meine Idee so viele Menschen begeistert.
Kerstin Griese: Gibt es auch Dinge, die in deinem Job nicht so toll sind?
Romy Faust: Bei den Beschwerden musste ich erstmal lernen, dass das nicht persönlich gemeint ist. Insgesamt ist der Ton auf Facebook in den letzten Jahren rauer geworden. Das finde ich schade. In der Regel hilft es dann, mit Humor zu reagieren. Gelegentlich bieten wir bei Beschwerden auch an, dass die User uns ihr Anliegen persönlich schildern oder hier vor Ort mit uns ins Gespräch gehen. Im Dialog merkt man dann, dass die Wut auf der anderen Seite nachlässt. Grundsätzlich bin ich trotz allem ein großer Social Media-Fan. Die sozialen Netzwerke verbinden Menschen, z. B. ehemalige Schulkameraden, die sich früher für immer aus den Augen verloren haben.
Autor: Kerstin Griese
Social Media bei den Stadtwerken Solingen.
Übersicht über die Social Media-Kanäle der Stadtwerke Solingen (Bereich Versorgung): Facebook, Instagram, Blog, Twitter, Xing, und YouTube.