Ausbildertalk: Jan Misa, Ausbilder der Vermessungstechniker (w/m/d)
Unsere Azubis und dual Studierenden kennt ihr vermutlich bereits aus diversen Blogartikeln. Um euch zu zeigen, wer noch alles hinter dem „Team-Ausbildung“ steckt, habe ich mich mit unseren Ausbildern zusammengesetzt.
Miriam Dieckerhoff: Jan, wie sieht denn bei dir ein typischer Arbeitstag aus?
Jan Misa: Seit über 25 Jahren bin ich nun für den Aufbau und die Fortführung der Geodateninfrastruktur bei den Stadtwerken und den Netze Solingen zuständig. Ab 2015 habe ich zusätzlich die Leitung der Ausbildung für die Vermessungstechniker übernommen. Diese dreijährige Ausbildung wird nach einem betrieblichen Ausbildungsplan durchgeführt. Zu einem typischen Arbeitsalltag im Ausbildungsbetrieb gehört für mich: Der Azubi meldet sich nach jedem Schultag in der Berufsschule bei mir und berichtet über die besprochenen Themen. Sollten sich während des Gespräches Unklarheiten zeigen, klären wir das sofort oder vereinbaren einen kurzfristigen Termin. Im betrieblichen Tagesablauf wird der Azubi in das laufende Geschäft integriert: Wir versuchen, den Azubi schon sehr früh mit eigenverantwortlichen Aufgaben zu beauftragen. Er wird dabei durch ausgewählte Ausbildungsbeauftragte unterstützt und angeleitet. Deren Aufgabe ist es, u. a. die fachlichen Fertigkeiten und Kenntnisse zu vermitteln.
Miriam Dieckerhoff: Was macht dir bei der Arbeit am meisten Spaß?
Jan Misa: Schon als Kind wurde mir beigebracht, wie wichtig es ist, anderen zu helfen und mit anderen zu teilen. Es macht mir deshalb große Freude, mit jungen Menschen meine Erfahrung und mein Wissen zu teilen und ihnen dadurch beim Start ins Arbeitsleben zu helfen. Unheimlich viel Spaß bereitet es mir auch, die Entwicklung der Azubis zu beobachten und ihre Begeisterung an dem Vermessungsberuf zu fördern. Bis heute waren unsere Azubis sehr erfolgreich bei ihren Prüfungen. Und das ist natürlich auch für uns ein großer Erfolg!
Miriam Dieckerhoff: Was ist Besondere an der Ausbildung bei den Stadtwerken?
Jan Misa: Der aktuelle Ausbildungsberuf Vermessungstechniker/in berücksichtigt nicht nur die technologischen Entwicklungen in der Messtechnik (z. B. mit Laservermessung oder GPS) und die digitale Weiterverarbeitung der Daten, sondern beinhaltet auch völlig neue Lerninhalte, z. B. die Grundlagen der Geoinformationstechnologie. Die Stadtwerke und die Netze Solingen sind schon seit über 20 Jahre aktiv in der Digitalisierung von Prozessen und dabei sehr weit fortgeschritten. Dadurch können wir bei uns fast alle Lernbereiche des betrieblichen Ausbildungsplanes abdecken. Unser Unternehmen ist in der Abteilung Vermessung und Dokumentation zudem mit neustem Equipment ausgestattet. Zusätzlich profitieren unsere Azubis von den Kooperationen mit anderen Unternehmen, wie z. B. dem Katasteramt der Stadt Solingen, dem Wupper Verband und dem ÖBVI (Ingenieurbüro für Vermessung). Dadurch wird die Ausbildung tiefer und praxisbezogener. Außerdem können dort Lerninhalte vermittelt werden, die in unserem Tagesgeschäft nicht vorkommen. Mit der Ausbildung in unserem Hause geben wir unseren Azubis also die besten Startchancen für den Arbeitsmarkt. Und wenn jemand einen guten Abschluss macht, besteht derzeit auch die Möglichkeit, fest in unser Team übernommen zu werden. Wir freuen uns nämlich immer, wenn junge und erfolgreiche Azubis, die unsere Abläufe bereits beherrschen, Kolleginnen und Kollegen werden und dann bei der Ausbildung ihrer Nachfolger unterstützend mithelfen.
Miriam Dieckerhoff: Was zeichnet einen guten Auszubildenden aus?
Jan Misa: Natürlich ist jedes Unternehmen an guten, um nicht zu sagen perfekten, Azubis interessiert. „Perfekt“ ist aber eher ein utopischer Idealzustand, nach dem man streben kann, der aber in der Regel nicht erreicht wird. Alle Menschen haben gleichermaßen Stärken wie Schwächen. Unsere Aufgaben als Ausbilder sind daher, die Stärken desjenigen zu nutzen und zu fördern und gleichzeitig die Schwächen zu minimieren. Für mich persönlich sind Charaktereigenschaften wie Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Geduld sehr wichtig. Außerdem braucht man bei uns Sozialkompetenzen wie Teamfähigkeit und Höflichkeit. Letztendlich muss der neue Azubi gut ins Unternehmen passen und sich mit den Kollegen verstehen.
Miriam Dieckerhoff: Wie unterstützt du, wenn es für den Azubi (in der Schule oder im Betrieb) nicht so rund läuft?
Jan Misa: Das größte Problem in der Ausbildung ist, wenn sich jemand falsche Vorstellungen vom gewählten Beruf gemacht hat. Das ist eine der Hauptursachen für eine schlechte Motivation, fehlendes Engagement oder sogar den Abbruch der Ausbildung. Wir bitten den Azubi deshalb, noch vor dem Abschluss des Ausbildungsvertrages, bei uns in der Vermessungsabteilung ein paar Tage zur Probe zu arbeiten, wie ein Praktikant. Danach fühlen sich beide Seiten sicherer, die richtige Wahl getroffen zu haben. Schon am ersten Ausbildungstag wird der Azubi begrüßt und den Kolleginnen und Kollegen vorgestellt. Bei einem Rundgang durch das Unternehmen wird ihm alles Notwendige gezeigt, so dass er das Gefühl hat, willkommen zu sein. In der Ausbildung ist es wichtig, die Inhalte immer auf dem aktuellen Wissensniveau des Azubis zu vermitteln. Der Azubi wird durch ausgewählte Ausbildungsbeauftragte unterstützt! Deren Aufgabe ist es, nicht nur die fachlichen Fertigkeiten und Kenntnisse zu vermitteln, sondern auch auf die Stärken und Schwächen zur achten und diese mit mir zu besprechen. Im ständigen direkten und indirekten Kontakt mit dem Azubi habe ich die Möglichkeit, Probleme rechtzeitig zu erkennen, zu analysieren und zu verstehen. So können wir die richtigen Lehrmethoden auswählen oder entwickeln, um den bestmöglichen Lernerfolg zu erreichen. Bis jetzt war unser Ausbildungsteam sehr erfolgreich mit dieser Methodik! Ich möchte mich daher an dieser Stelle auch bei allen Kolleginnen und Kollegen bedanken, die mit ihrem Einsatz und ihrer Unterstützung zu diesen Erfolgen beigetragen haben.
Ausbildung Vermessungstechniker (m/w/d) | SWS Netze Solingen
Alle Informationen zur Ausbildung Vermessungstechniker (m/w/d) bei der SWS Netze Solingen GmbH.