E-Auto - Peugeot e-208

Mein erstes E-Auto

Unser Autor:

Wie ein Schulkind bei der Einschulung habe ich mich gefühlt, als ich endlich mein E-Auto abholen konnte. Hier berichte ich in loser Folge von den Erleb­nissen eines Neu-E-Mobilisten und damit über die E-Mobilität aus einem sehr subjek­tiven Blickwinkel.

Tag 1

Heute Morgen bin ich ziemlich nervös aufge­wacht: Ich hatte von meinem neuen E-Auto geträumt und konnte es partout nicht laden. ? Ob das ein schlechtes Omen ist? Aber erst mal abwarten, gleich holen wir es ab.

Vor Ort die erste Überra­schung! Oh Mann, das Auto ist doch gelber als ich dachte: so richtig postgelb. ? Wenigstens passt es zu meiner neuen Handtasche.

Autohaus mit Handtasche

Zunächst mal gab es eine Einführung zu meinem neuen Auto. Obwohl, im Endeffekt hat die eher mein Mann bekommen. Jeden­falls wurde ausschließlich er von dem Autohaus­mit­ar­beiter angesprochen. Woher weiß der, dass ich mich mit Autos nicht auskenne????

Eigentlich wollte ich den Mitar­beiter Lügen strafen und ganz rasant vom Hof fahren! Das schei­terte aller­dings schon daran, dass ich das Auto gar nicht anbekommen habe. Erst den Knopf drücken und dann den Hebel ziehen? Knopf drücken und gleich­zeitig am Hebel ziehen? Ich kenne mich mit Automa­tik­wagen einfach überhaupt nicht aus! Aber mein Mann wusste ja bestens, wie das Auto funktio­niert. Peinlich war nur, dass er tatsächlich schon rasant vom Hof gefahren war und nochmal zurück musste, um mir zu helfen.

Also ab auf die A3 und schnell nach Hause: Während der Fahrt habe ich mich mit dem Tempomat rumge­schlagen. Den habe ich inzwi­schen im Griff. Was ich von der Klima­anlage nicht behaupten kann: Die Hände blieben jeden­falls absolut kalt. Glück­li­cher­weise besitze ich jede Menge Handschuhe. Das wird schon.

Tag 2

Unsere erste Testrunde hat meinen Mann und mich Richtung Dorsten geführt. Dort wollten wir gleich mal eine Ladesäule aus dem Navi auspro­bieren. So sind wir bei Uniper auf dem Betriebs­ge­lände gelandet. Aber trotz vier Apps und einer Ladekarte konnte ich die Säule nicht freischalten. Dabei habe ich immer gedacht, dass es rechtlich verpflichtend ist, auch ad-hoc Laden anzubieten. Merke: Bei der Suche nach Ladesäulen besser auf eine der einschlä­gigen Apps zurück­greifen und nicht aufs Navi (Zumindest dann, wenn man keinen Tesla fährt). Weiter nach Bottrop, wo mich ein mensch­liches Bedürfnis überkam. Also an der nächsten Tankstelle angehalten und siehe da: Bei Shell gibt es jetzt auch Schnell­la­de­säulen. Mein erster Ladevorgang hat also ganz klassisch an einer Tankstelle statt­ge­funden. Toilette, was essen, was trinken und nach 30 Minuten ging es zurück nach Hause.

Peugeot e-208 an Schnellladesäule von Shell

Ein kleiner Zwischen­stopp noch an meiner nächst­ge­le­genen Ladesäule: 300 m von zu Hause entfernt und von mir als Haus- und Hof-Ladesäule auser­koren. Hier wollte ich unbedingt auspro­bieren, wie eine normale Ladesäule funktio­niert und wo ich eigentlich mein frisch gekauftes Ladekabel einstecken muss. Gefühlte fünf Minuten habe ich die Ladekarte an das seitliche Display der Säule gehalten, bis ich den Karten­leser zufällig an der Front­seite entdeckt habe. Jetzt steht der kleine gelbe ? also wieder vor der Tür auf seinem Laternen-Parkplatz.

Tag 3

Als Later­nen­parker bin ich darauf angewiesen, den Ladeprozess in meinen Alltags­ablauf zu integrieren. Heute stand joggen auf meinem Plan. Dafür habe ich mir schon vor einer Woche einen anderen Einstiegs­punkt zu meiner üblichen Runde gesucht, weil dort eine Ladesäule steht. Der Weg, den ich zur Trasse laufen muss, ist jetzt zwar länger, geht aber dafür durch einen Park und eine Schre­ber­gar­ten­siedlung. Eine Stunde später hatte mein Auto fünf KW geladen. Er war einfach noch zu voll von der gestrigen Schnell­la­de­aktion. Es hat übrigens geregnet, deshalb merke: Immer einen Lappen dabei haben. Statt­dessen habe ich meine Handschuhe benutzt, um das Kabel halbwegs sauber wieder ins Auto zu packen. Es ist mir übrigens ein Rätsel, warum Peugeot im Kofferraum keine Möglichkeit vorge­sehen hat, das Kabel zu verstauen. Ladekabel, Notla­de­kabel, Medizin­kasten – und der Kofferraum ist voll.

Peugeot e-208 - Kofferraum

Am Nachmittag ein Ausflug nach Wuppertal und dann ein Besuch an meiner Haus- und Hof-Schnell­la­de­säule, denn morgen geht es nach Solingen, um das Auto zu bekleben. Noch bin ich einfach zu unsicher, um den nötigen Ladestand zu kennen. Beim Freischalten hat meine App erst mal etwas rumge­zickt. Glück­li­cher­weise kamen in dem Moment zwei erfahrene Zoe-Fahrer, um ihr Auto abzuholen. E-Mobilisten sind wirklich freundlich und bereit ihr Know-how umfänglich zu teilen! Ich habe wahnsinnig gute Tipps für Apps bekommen und den ein oder anderen Hinweis auf eine (noch) kosten­freie Ladesäule. #geheim­tipplidl

Tag 4

Heute war ich in Solingen, um mein Auto bekleben zu lassen. Als Mitar­beiter und Kunde der Stadt­werke Solingen möchte ich natürlich unser Förder­pro­gramm nutzen. Noch schnell Fotos gemacht und den Förder­antrag bei den Kollegen abgegeben. Das macht zweimal 250€, wenn ich die Beklebung zwei Jahre drauf lasse. Und gleich­zeitig zeige ich damit, dass ich mit Ökostrom fahre.

E-Auto-Beklebung 'Klingen Plus' (Förderung der Stadtwerke Solingen)

Ein bisschen frustriert war ich wegen der Verbrauchs­werte des Autos: Für die 40 km hin und 40 km zurück habe ich 150 km Reich­weite eingebüßt. Gerade auf der Autobahn tut sich mein Peugeot ordentlich was weg. Gut, dass wir gestern noch mal aufge­laden hatten. Ich wider­stehe aber der Versu­chung und hänge mich bei meiner Rückkehr nicht gleich wieder ans Kabel. Schließlich habe ich heute Abend noch einen Termin bei meiner Physio­the­ra­peutin und da steht fast direkt vor der Tür eine Ladesäule.

Halb voll kommt mein Auto beim Physio­the­ra­peuten an. Ladesäule gefunden? Check! Ladekabel angeschlossen? Check! Ladung begonnen? Check! Dann wollte ich die Peugeot-App nutzen, um per Fernbe­dienung das Auto vorzu­heizen. In dem Zuge habe ich auch gesehen, dass mein Auto gerade lädt. Natürlich musste ich auf den entspre­chenden Button drücken, um weitere Infor­ma­tionen abzurufen. Leider hat das aber die Ladung unter­brochen. Meldete mir jeden­falls meine App. Ich gehe also zurück zum Auto und stelle fest: Es lädt. Dann gehe ich wieder rein zur Physio, gucke auf meine Lade-App und stelle fest, die Ladesäule ist wieder freige­geben. Ich gehe also wieder raus zu meinem Auto, stöpsel alles ab, stöpsel alles wieder an. Und starte den Ladevorgang erneut. Meine Physio­the­ra­peutin hat sich kringelig gelacht. Aber eine Stunde später hatte ich 10 KW und 100 km Reich­weite mehr auf der Uhr.

Mehr zu meinen Erfah­rungen mit meinem E-Auto nächste Woche an dieser Stelle im E-Auto-Tagebuch und im wöchent­lichen Blog-Newsletter!

Autor: Kerstin Griese

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