E-Auto - Peugeot e-208

Mein E-Auto-Tagebuch: E-Auto im Winter

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Auch wenn es über Silvester mild war, merke ich die kälteren Tempe­ra­turen schon seit Herbst in meinem E-Auto. Das behauptet zwar, dass ich es nach wie vor auf 340 km aufladen kann. Im Betrieb schmilzt die Reich­weite aber wie Schnee in der Sonne.

Reich­wei­ten­verlust im Winter

Während mein e-208 norma­ler­weise ca. 14,6 kWh pro 100 km verbraucht, beginnt bei ca. 12 Grad die Verbrauchs­stei­gerung. Bei 8 Grad verbrauche ich ca. 18 kWh auf 100 km, unter 5 Grad liege ich schon bei 20 kWh auf 100 km. Ich bin gespannt, wie es bei Minus-Tempe­ra­turen aussieht. Für den höheren Verbrauch sind die zusätz­lichen Verbraucher, wie Heizung oder Lüftung, relevant. Auch die Heckheizung steuert einen großen Anteil bei. Gleich­zeitig erhöht sich durch die größere Luftdichte bei kalten Tempe­ra­turen auch der Luftwie­der­stand. Winter­reifen und Nieder­schlag erhöhen den Rollwi­der­stand. Und ein kalter Akku führt zu einem höheren Innen­wi­der­stand in den einzelnen Zellen.

Wärme­pumpe und Sitzheizung

Glück­li­cher­weise habe ich serien­mäßig eine Wärme­pumpe im Auto. Sie verwandelt kalte Außenluft in warme Innenluft. Anders als in Verbrennern, die ein bekannter YouTuber schon mal als „mobile Heizung“ bezeichnet hat, gibt es in E-Autos keine Motor­ab­wärme. Die Wärme muss zusätzlich erzeugt werden und da ist eine Wärme­pumpe – ähnlich wie im Wohnungsbau – eine effiziente Heizmög­lichkeit. Außerdem habe ich seinerzeit eine Sitzheizung mitbe­stellt. Denn wenn Wärme, wie bei einer Sitz- oder Lenkrad­heizung direkt am Körper erzeugt wird, benötigt man dafür deutlich weniger Leistung.

Meine Erfah­rungen

Ein bekannter Tipp ist es auch, dass Auto am Strom­kabel vorzu­kli­ma­ti­sieren. Dazu habe ich zwar die passende App – und seit dem Rückruf in die Werkstatt funktio­niert sie auch viel besser – aber in der Regel parkt mein E-Auto einfach am Straßenrand. Trotzdem nutze ich die Vorkli­ma­ti­sierung, obwohl ich den Strom dafür direkt aus der Batterie ziehen muss. Erstmal ist das sehr komfor­tabel, wenn man weder frieren noch Eiskratzen muss und zweitens ist mein Eindruck, dass sich die Tempe­ratur dann mit der Sitzheizung und dem Lüfter gut halten lässt. Extrem wichtig ist aller­dings, die Türen schnell wieder zu schließen, so dass die Wärme im Auto bleibt. Ich hätte nie gedacht, dass das so einen großen Effekt hat. Außerdem heize ich oft nur fünf oder zehn Minuten vor. Im Auto stelle ich dann auf die Front­scheiben-Lüftung um, die bei mir auf 18 Grad steht und regle die Geblä­se­stärke herunter. So bleibt die Front­scheibe frei und ich verbrauche deutlich weniger Strom. Meistens stelle ich dann die Sitzheizung auf niedriger Stufe ein. Sollte man allein fahren, sollte man darauf achten, dass die warme Luft nur auf den Fahrer gerichtet ist. Übrigens: Radio, Navi und Beleuchtung haben keinen großen Einfluss auf den Verbrauch. Da lohnen die Sparver­suche also nicht. Zudem könnte das gefährlich werden. Grund­sätzlich bin ich bisher fast immer im Eco-Modus gefahren, auch wenn die Heizleistung dann automa­tisch einge­schränkt wird. Der Eco-Modus bietet sich auch bei Glätte an, weil die Reifen dann nicht so schnell durchdrehen.

E-Auto im Winter: Weitere Informationen

Anfang 2019 hatte mein Kollege Christian übrigens Stefan Kirschner, erster Vorsit­zender von Klingen­stromer e. V., zum Thema „Das Elektroauto im Winter“ inter­viewt. Noch mehr Tipps bekommt ihr auch auf YouTube. Ich empfehle euch einen Beitrag von nextmove aus dem Frühjahr 2021.

Autor: Kerstin Griese

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