Stromsparen mit Strommessgerät
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Strom­sparen: Die fünf größten Irrtümer

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Energie­sparen lohnt sich, und zwar nicht nur aus finan­zi­ellen, sondern auch aus ökolo­gi­schen Gründen. Doch es ranken sich eine Menge Mythen um dieses Thema. Deshalb ist es an der Zeit, mit den wichtigsten Irrtümern zum Strom­sparen aufzuräumen. 

Richtiges Energie­sparen: Gut für Porte­monnaie und Umwelt

Eco-Programme bei Wasch­ma­schine und Spülma­schine nutzen, die Kühlschranktüre nicht zu lange offen­stehen lassen – viele Menschen versuchen, im Alltag Energie zu sparen. Das ist gut fürs Porte­monnaie und für die Umwelt. Doch nicht alle Energiespar-Tipps sind tatsächlich richtig. Deshalb habe ich die fünf größten Irrtümer rund ums Strom­sparen für dich zusammengestellt:

1. Sind Computer-Bildschirm­schoner von gestern?

Eindeutige Antwort: Ja! Bildschirm­schoner – egal welcher Art – sind ein Überbleibsel aus früheren Compu­ter­zeiten. Auf alten Röhren­bild­schirmen, die heute längst durch hochauf­lö­sende Flach­bild­schirme ersetzt wurden, sollten die Schoner das Einbrennen des Compu­ter­bilds verhindern. Das ist bei den modernen Bildschirmen nicht mehr nötig. Auch wenn die zum Teil aufwändig gestal­teten und mit Anima­tionen verse­henen Bildschirm­schoner nett anzusehen sind, verbrauchen sie doch eine Menge Energie. Besser: Das Gerät komplett herun­ter­fahren oder den Standby-Modus wählen. 

2. Eisschicht im Gefrierfach – (k)ein Problem?

Dein Gefrierfach ähnelt einer Antarktis-Landschaft mit viel „Schnee“ und kleinen Eisbergen? Dann hast du deinen Gefrier­schrank sicher schon länger nicht mehr abgetaut. So konnte durch häufiges Öffnen und Schließen der Schranktür und aufgrund der Feuch­tigkeit der Lebens­mittel der Winter in deinem Gefrier­schrank Einzug halten. Was viele nicht wissen: Bereits ein Zenti­meter Eis um die Kühlstäbe herum steigert den Strom­ver­brauch deines Geräts um die Hälfte. Deshalb ist regel­mä­ßiges Abtauen eines Gefrier­schranks Pflicht. Auch der Umstieg auf ein Gerät mit „No frost“-Technik kann sich positiv auf deine Energie­bilanz auswirken. 

3. Wasser kochen auf dem E-Herd verbraucht mehr Energie als mit dem Wasserkocher?

Wer frische Pasta genießen will, muss zum Nudel­kochen Wasser erhitzen. Die Frage ist nur, mit welcher Technik das Nudel­wasser am energie­spa­rendsten erwärmt werden sollte. Hier ist es ganz wichtig, zwischen dem Erwärmen und längerem Kochen zu unter­scheiden. Willst du dir zum Beispiel einen Tee aufgießen und möchtest dazu Wasser schnell zum Kochen bringen, ist die Benutzung eines Wasser­ko­chers um gut ein Drittel günstiger. Denn der Wasser­kocher verbraucht weniger Strom, weil die Erhitzung direkt und ohne Umwege erfolgt. Beim Wasser­kochen mit einem Kochtopf auf dem Elektroherd müssen Herd und Topf dagegen mit aufge­heizt werden. Das verbraucht unnötige Energie. Außerdem strahlt die Herdplatte noch etwa 20 Minuten nach ihrer Verwendung ungenutzte Restwärme ab. Am besten benutzt du zum kurzfris­tigen Erwärmen einen Wasser­kocher mit Abschalt-Automatik. Das ist nicht nur sicherer, sondern spart wiederum Energiekosten.

Ganz anders verhält es sich dagegen bei längeren Kochpro­zessen, zum Beispiel beim Pasta-Kochen. Wer sein Nudel­wasser im Wasser­kocher erhitzt, es dann in einen Topf umschüttet und damit Nudeln kocht, spart keine Energie. Am besten einfach den Topf mit kaltem Wasser auf dem Herd zum Kochen bringen und Nudeln, Kartoffeln & Co. darin fertig garen. Ein ebenfalls weit verbrei­teter Irrtum ist es, dass es günstiger ist, Warmwasser aus dem Warmwas­serhahn zu nutzen, wenn es zum Kochen gebracht werden soll. Von der Energie­bilanz her macht das zwar meist keinen sehr großen Unter­schied. Doch insbe­sondere die elektrische Wasse­r­er­wärmung ist teuer. Im ungüns­tigsten Fall dauert es obendrein noch eine Weile, bis aus dem Wasserhahn (endlich) warmes Nass sprudelt, was schnell einen Wasser­vorlauf von mehr als einem Liter bedeuten kann. 

4. Billige Energie­spar­lampen – ein Schnäppchen?

Was auf den ersten Blick so schön günstig erscheint, entpuppt sich häufig als teurer Fehlkauf. Besonders bei häufigem An- und Ausschalten, insbe­sondere bei Kälte, sind billige Energie­spar­lampen nämlich schnell überfordert. Ihnen fehlt die Schalt­fes­tigkeit. Dadurch werden die von den Herstellern verspro­chenen bis zu 6.000 Schalt­zyklen meist gar nicht erreicht. Noch bevor die Lampe die von der Herstel­ler­seite verspro­chenen 10.000 Stunden Leucht­dauer erreicht hat, geht sie in der Regel kaputt und muss ersetzt werden. Auf die Dauer ist das ein teurer Spaß. Deshalb solltest du auf schalt­feste Energie­spar­lampen setzen, die meist nur wenig teurer als ihre Billig­kon­kurrenz sind. Sie leuchten nicht nur länger, sondern haben oft eine zusätz­liche Schnell­start-Optimierung. Dadurch benötigten sie nur rund 15 Sekunden, um in voller Helligkeit zu leuchten. Billig­lampen brauchen dagegen meist mehrere Minuten bis zu ihrer vollen Leuchtkraft. 

5. Backofen vorheizen – muss das sein?

Ewig währt am längsten: Wer etwas kochen möchte und dazu den Backofen benötigt, dem wird auch heute immer noch in nahezu jedem Kochrezept empfohlen, seinen Ofen vorzu­heizen. Dabei ist das nur in wenigen Ausnah­me­fällen, zum Beispiel bei einer Biskuit­rolle oder Pizza, für ein gutes Backergebnis wirklich nötig. Öfen mit Heißluft- oder Umluft-Funktion heizen sehr schnell auf, so dass kein Vorheizen mehr nötig ist. Auch die Backofen-Grill­funktion kann direkt genutzt werden. So sparst du ohne vorhe­riges Aufheizen Zeit und Geld.

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