Mitarbeiter Wallboxen Installation Stadtwerke Solingen

Test auf Herz und Nieren: Mitarbeiter-Wallboxen

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Ein wichtiger Baustein für den Umstieg auf Elektro­mo­bi­lität ist eine Lademög­lichkeit beim Arbeit­geber. Hier müssen Unter­nehmen aber wichtige Rahmen­be­din­gungen beachten. Petar Deskovic, Netze Solingen, testet Abrech­nungs­mög­lichkeit und Lademanagement.

Christian Olbrisch: Petar, du hast vor zwei Wochen zwei Mitar­beiter-Wallboxen mit insgesamt vier Ladepunkten auf dem Firmen­ge­lände instal­lieren lassen. Für Außen­ste­hende sah das jetzt nicht sehr spekta­kulär aus.
Petar Deskovic: Ich verstehe die Skepsis: Aber diese Wallboxen schaffen ganz neue Möglich­keiten für Unter­nehmen: Viele Menschen haben zuhause keine Möglichkeit, ein E-Auto zu laden. In der Firma steht das Auto aber in der Regel acht bis zehn Stunden einfach nur rum. Die ideale Situation für den Ladevorgang. Deshalb wollen immer mehr Unter­nehmen ihren Mitar­beitern eine Lademög­lichkeit anbieten. Der Teufel steckt aber hier im Detail.

Innensicht Wallbox
So sieht die Wallbox von innen aus

Christian Olbrisch: Erklär das mal unseren Lesern!
Petar Deskovic: Gerne! Viele Unter­nehmen wollen oder können den Strom nicht einfach verschenken. Gleich­zeitig kann man nicht pro E-Mobilist eine Wallbox vorhalten, an der jeweils ein Zähler hängt. Das wäre viel zu teuer.

Christian Olbrisch: Da hast du Recht: Unsere neuen Wallboxen ermög­lichen eine komfor­table Abrechnung für Unter­nehmen und Mitar­beiter. Dazu nutzen wir das TankE-Netzwerk der Stadt­werke Solingen. Der Mitar­beiter regis­triert sich erstmal ganz normal in der TankE-App und dann ruft mich dieser Kollege/diese Kollegin an und ich lege sie im Backend in einer geson­derten Nutzer­gruppe an.
Petar Deskovic: Genau! Damit haben unsere Kollegen neben den öffent­lichen Ladesäulen auch den Zugriff auf unsere Mitar­beiter-Wallboxen. Sie sehen, wann welche Wallbox frei ist und können über die App den Ladevorgang freischalten.

Christian Olbrisch: Wir haben uns ja für die Abrechnung per Charge Cloud entschieden. Also für den Dienst­leister, der auch die Ladevor­gänge an den öffent­lichen Ladesäulen abrechnet. Der schickt eine Rechnung an die Mitar­beiter, ohne dass wir oder ein anderer Arbeit­geber, der das System nutzt, tätig werden muss. Der Arbeit­geber kann sogar einen belie­bigen Strom­preis an den Wallboxen aufrufen, also den Strom für die Mitar­beiter etwa subven­tio­nieren. So wie es auch für unsere Kollegen geplant ist.
Petar Deskovic: Ja, mit den Kollegen testen wir die Abrechnung der Mitar­beiter-Wallboxen jetzt noch auf Herz und Nieren, damit wir das Produkt guten Gewissens auch anderen Unter­nehmen anbieten können. Die ersten beiden E-Autofahrer haben sich schon auf das System geschaltet.

Christian Olbrisch: Und wie sind so die Erfah­rungen bisher?
Petar Deskovic: Ich habe mit beiden schon gesprochen. Sie waren z. B. ganz begeistert davon, dass die TankE-App anzeigt, wenn die Ladung beendet ist oder wenn ein Ladepunkt frei wird.

Christian Olbrisch: Aber das System bietet noch mehr für Unter­nehmen!?!
Petar Deskovic: Du sprichst das Thema intel­li­gentes Ladema­nagement an. Das hatten wir ja schon in unserem letzten Interview besprochen. Kurz gesagt, geht es darum, die jeweils aktuell verfügbare Leistung des Gesamt­ge­bäudes auf die belegten Ladepunkte zu verteilen, indem wir den Strom an der Anschluss­leitung des Gesamt­ge­bäudes messen. Auch das ein wichtiger Faktor, um Kosten zu sparen. Denn so muss der Arbeit­geber deutlich weniger Geld in die Infra­struktur inves­tieren. Auch das Ladema­nagement unter­ziehen wir einem gründ­lichen Praxistest.

Christian Olbrisch: Was hast du sonst noch vor, in deinem Test?
Petar Deskovic: Spannend wird die Planung der notwen­digen Anzahl an Mitar­beiter-Wallboxen. Nur mal ein Beispiel: Ein Kollege, der einen längeren Weg zur Arbeit pendelt, ist darauf angewiesen eine größere Strom­menge zu laden, als wenn jemand um die Ecke wohnt. Dazu kommt aber noch die Frage, wieviel kann das jeweilige E-Auto in welcher Zeit laden? Das unter­scheidet sich von Modell zu Modell. Wie häufig und wann ist der Kollege, die Kollegin im Haus oder im Homeoffice? Alles Fragen, die in die Planung einfließen müssen. Auch damit werden wir uns im Rahmen unseres Tests detail­liert ausein­an­der­setzen. Diese Erfah­rungen helfen uns dabei, unsere Geschäfts­kunden kompetent und umfassend zu beraten.

Christian Olbrisch: Dann halt uns mal auf dem Laufenden!

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