Stromverschwendung stoppen: Die fünf größten Stromfresser
Private Haushalte in Deutschland benötigen Strom für rund 9 Mrd. Euro im Jahr. Wo die größten Stromfresser lauern und wie du mit einfachen Maßnahmen Energie und Geld sparen kannst, zeige ich dir an fünf Beispielen.
Deutsche verschwenden massenhaft Strom und schaden damit dem Klima
Der sogenannte Stromspiegel, eine jährlich erscheinende Auswertung von rund 226.000 Daten aus deutschen Privathaushalten durch die Klimaschutzorganisation co2online, mehrere Wirtschaftsinstitute, Forschungsverbände und Verbraucherschützer, bringt es an Licht: Wir Deutschen verschwenden in unseren privaten Haushalten massenhaft Strom. Doch damit nicht genug: Obendrein verursachen wir auf diese Weise auch noch fast 18 Mio. Tonnen unnötige CO2-Emissionen. Das entspricht in etwa den Emissionen des Braunkohlekraftwerks Weisweiler, das zu den klimaschädlichsten Kraftwerken in Europa zählt. Dabei könnte ein Haushalt durch einfache Stromsparmaßnahmen im Schnitt sogar 230 Euro pro Jahr an Stromkosten einsparen und gleichzeitig einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz leisten. Deshalb möchte dir anhand von fünf Energieverschwendungs-Beispielen zeigen, wie sich Strom einsparen anstatt vergeuden lässt:
1. „Stand-by“: Der schlimmste Stromfresser
Vom Fernseher über die externe Computer-Festplatte oder das Smartphone-Ladegerät, das immer an der Steckdose hängt: Unzählige Elektro-Geräte in unseren Haushalten werden nie ganz ausgeschaltet, sondern sind permanent im „Stand-By“-Betrieb. Das kostet häufig mehr Strom und damit Geld als der eigentliche Betrieb. So muss ein Haushalt mit drei Personen jedes Jahr etwa 100 Euro Stromkosten nur dafür zahlen, dass gerade nicht benötigte Elektro-Geräte auf Stand-by laufen. Bestes Mittel gegen diese Form der Stromverschwendung: Ist ein Gerät nicht im Gebrauch, Stecker ziehen! Das gilt besonders jetzt zur Urlaubszeit.
2. Schlechte Energieeffizienz: Negativ fürs Portemonnaie und das Klima
Wusstest du, dass Haushaltsgeräte durchschnittlich 14 Jahre lang im Einsatz sind, bevor sie ausgetauscht werden? Deshalb lohnt es sich, vor dem Kauf genau zu überlegen, wie groß und leistungsfähig ein Gerät soll. Viele unserer elektronischen Haushaltshelfer sind überdimensioniert und ineffektiv, dadurch verbrauchen sie viel zu viel Strom und das über einen langen Zeitraum hinweg. Die Energieeffizienz eines Elektrogeräts ist daher ein wichtiger Anhaltpunkt für den wirtschaftlichen und sparsamen Betrieb. Energielabel zeigen dir, ob der Jahresstromverbrauch eines Geräts durchschnittlich ausfällt oder ob es in die Kategorie „sparsam“ oder „Kostenfalle“ einzuordnen ist. Das Energieeffizienzlabel gibt es für Kühl- und Gefriergeräte, Wasch- und Geschirrspülmaschinen, Staubsauger, Dunstabzugshauben, Wäschetrockner, Fernseher, Computer & Co.
3. Versteckter Stromfluss: Unnötiger Verbrauch verursacht Kosten
Besonders jetzt zur Sommerzeit genießen viele Gartenbesitzer ein mit Strom versorgtes Gartenhaus oder – besonders an lauen Sommerabenden – eine elektrische Gartenbeleuchtung. Doch zum Beispiel beim Umgraben oder Unkrautjäten mit Spaten, Hacke oder Schaufel können die unterirdisch und damit unsichtbar verlegten Leitungen im Garten schnell beschädigt werden. Die Folge: Feuchtigkeit dringt bis zu den Elektroleitungen vor. Da das im Boden vorhandene Wasser mit Mineralien angereichert ist, können diese einen permanenten Stromfluss in den Leitungen und damit einen messbaren Stromverbrauch verursachen. Dagegen hilft unter anderem, die Elektroleitungen schon während des Verlegens im Außenbereich zum Beispiel mit festen Steinen oder Platten zu markieren. Lege außerdem einen Grundstücksplan an, auf dem du die neuen Leitungen markierst und den du bei späteren Arbeiten zur Unterstützung heranziehen kannst. So beugst du späteren Leitungs-Beschädigungen vor.
4. Heizlüfter: Teures Vergnügen
Auch wenn ein Heizlüfter das Bad morgens mollig warm macht: Er ist und bleibt ein stromfressendes und damit teures Vergnügen. Für ein 2000-Watt-Gerät belaufen sich die Stromkosten in nur einer Heizperiode auf über 50 Euro. Deshalb solltest du dein Geld lieber in programmierbare Heizungs-Thermostate investieren. Sind sie einmal eingestellt, ist es zur morgendlichen Duschzeit immer angenehm temperiert.
Übrigens: Bei Boilern oder Durchlauferhitzern ist eine Temperatureinstellung von 60 Grad völlig ausreichend. Darüber hinaus werden die Geräte schnell zu großen Kostenfallen. Unter 60 Grad solltest du dein Gerät aber auch nicht herunterregeln. Ansonsten werden Keime nicht mehr ausreichend abgetötet. Kleinere Wasserboiler, zum Beispiel für das Waschbecken, solltest du über Nacht ausschalten. Sonst heizt sich das Wasser immer wieder unnötig auf, obwohl es gar nicht benötigt wird. Alternativ kann eine „Legionellenschaltung“ für einen größeren Boiler vorgesehen werden. Damit wird der Warmwasserboiler jede Woche einmal mindestens eine Stunde auf 60°C hoch gefahren, damit die Legionellen abgetötet werden.
5. Heimliche Stromfresser im Keller: Alte Heizungspumpe
Alte Heizungspumpen verbergen sich im Keller und werden deshalb von vielen Hausbesitzern gar nicht als Stromfresser bemerkt. Vor allem dann, wenn die Pumpe älter als zehn Jahre alt ist, solltest du ein neues Exemplar anschaffen. Denn die Pumpen transportieren permanent mit voller Leistung heißes Wasser zu den Heizkörpern und wieder zum Heizkessel zurück. Moderne Heizungsumwälzungspumpen können sich dagegen den unterschiedlichen Druckverhältnissen anpassen und benötigen daher bis zu 80 Prozent weniger Strom als alte Pumpen. Das entspricht einer jährlichen Stromersparnis von bis zu 150 Euro. Die Stadtwerke Solingen bezuschussen die Inbetriebnahme einer modernen Heizungsumwälzpumpe im Rahmen des Förderprogramms Klingen Plus mit einem Förderbonus.
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