Glühbirne mit Schriftzug 'Zeit für Fakten' auf Tafel.

Unter Spannung: Inter­es­sante Fakten zu Strom, die ihr kennen solltet – Teil 2

Unser Autor:

Mit welchen Techniken wird Strom gespei­chert? Wovon hängt der Strom­ver­brauch in eurem Haushalt ab? Und was sind die Top 8 der Strom­fresser in deutschen Haushalten? Im zweiten Teil (zum ersten Teil „Fakten zu Strom) meiner Blogserie erfahrt ihr noch mehr wichtige Fakten rund um Strom.

Strom speichern: Diese Techniken gibt es

Bei Windflauten, nachts oder bei schlechtem Wetter liefern Wind und Sonne keinen Strom. Zuvor erzeugte Energie muss also gespei­chert werden, damit sie jederzeit verfügbar ist. Strom­speicher speichern deshalb Strom, der gerade produ­ziert, aber nicht benötigt wird. Diesen überschüs­sigen Strom geben sie später, wenn der Bedarf an Strom da ist, wieder ab.

Dafür gibt es inzwi­schen einige Möglichkeiten:

Batterien

Kleine bis mittlere Strom­mengen lassen sich problemlos in Batterien speichern, z. B. für elektro­nische Geräte. Besonders umwelt­schonend: Ein Akkumu­lator (Akku), also eine wieder­auf­ladbare Form der Batterie, wie sie z. B. in Elektro­autos genutzt wird. Wenn ihr auf dem Dach oder dem Balkon eures Hauses selbst Strom über eine Photo­voltaik-Anlage erzeugt, könnt ihr diesen selbst nutzen und – falls vorhanden – den Überschuss ins Stromnetz einspeisen. Alter­nativ könnt ihr überschüs­sigen Sonnen­strom in einem Batte­rie­speicher speichern und dann verbrauchen, wenn ihr ihn benötigt. Auch wir von den Stadt­werken Solingen bieten im Rahmen unseres Hausge­macht-Komplett­an­gebots die Instal­lation einer PV-Anlage in Kombi­nation mit einem passenden Batteriespeicher.

Pumpwas­ser­kraft­werke

Pumpwas­ser­kraft­werke bestehen aus zwei Becken in unter­schied­lichen Höhen. Wasser wird mit elektri­scher Energie vom unteren ins obere Becken gepumpt. Das geschieht z. B. mit Strom aus überschüs­siger Solar­energie. Möchte man die Energie aus dem oberen Becken zurück­ge­winnen, lässt man Wasser vom oberen ins untere Becken abfließen. Dieser Wasserfall treibt dann Turbinen an, die Strom erzeugen. Positiv ist, dass Pumpspei­cher­kraft­werke keine Vorlaufzeit benötigen und 100 % Ökostrom erzeugen. Leider liegen die Kraft­werke meist oberir­disch, sind deshalb aufwändig und teuer beim Bau und wirken sich stark auf die Landschaft aus. Daher gibt es kaum noch Möglich­keiten, neue Pumpwas­ser­kraft­werke zu bauen.

Wasser­stoff

Um Wasser­stoff als Strom­speicher nutzen zu können, muss er in einer ersten chemi­schen Reaktion den überschüs­sigen Strom einspei­chern. Das geschieht durch das Verfahren der Elektrolyse. So wird z. B. der Strom aus einer Solar­anlage dazu genutzt, Wasser in seine Bestand­teile Sauer­stoff und Wasser­stoff aufzu­spalten. Danach verdichtet ein Kompressor den Wasser­stoff, bevor er in Tanks einge­lagert wird. So ist es möglich, eine große Menge an Wasser­stoff auf kleinem Raum zwischen­zu­spei­chern. In einer Brenn­stoff­zelle erfolgt dann die Rückum­wandlung des gespei­cherten Wasser­stoffs. Der Prozess der Elektrolyse wird dazu umgekehrt: Wasser­stoff reagiert mit Sauer­stoff und setzt dadurch wieder Energie in Form von Strom frei. Aller­dings: Die Wasser­stoff-Techno­logie ist noch nicht ausge­reift, Wasser­stoff ist hochent­zündlich und Wasser­stoff-Strom­speicher sind noch sehr teuer und haben lediglich einen Wirkungsgrad von 40 %. Denn durch die Elektrolyse wird Strom zu Wasser, dass dann wieder zu Strom wird: Dabei geht viel Energie verloren.

Davon hängt der Strom­ver­brauch in eurem Haushalt ab

Es ist für euch sicher keine Überra­schung, dass auch im Jahr 2022 die Industrie mit einem Gesamt­strom­ver­brauch von 216 Terra­watt­stunden den größten Anteil am jährlichen Strom­ver­brauch stellt. Doch schon an zweiter Stelle folgen die privaten Haushalte mit immerhin 133 Terra­watt­stunden, an dritter Stelle steht der Sektor Gewerbe, Handel und Dienst­leis­tungen mit 128 Terra­watt­stunden Gesamt­strom­ver­brauch. 15 Terra­watt­stunden entfielen auf den Bereich Verkehr. Ihr seht also: Beim Thema Energie­sparen ist gerade im privaten Bereich noch viel Luft nach oben. Dazu nennt die Beratungs­ge­sell­schaft CO2online drei Faktoren, die den Strom­ver­brauch maßgeblich beeinflussen:

Anzahl der Personen im Haushalt

Umso mehr Personen in einem Haushalt leben, desto höher in der Regel auch der Verbrauch. Doch der Verbrauchs­an­stieg verläuft nicht linear mit der Perso­nen­anzahl, da Geräte wie Kühlschrank, Spül- und Wasch­ma­schine gemeinsam genutzt werden.

Ein- oder Mehrfamilienhaus

Wenn ihr in einer Wohnung in einem Mehrfa­mi­li­enhaus lebt, ist der Strom­ver­brauch dort im Durch­schnitt fast 30 % geringer als im Einfa­mi­li­enhaus. Das liegt an Faktoren wie z.B. der Außen­be­leuchtung, Garten und Garage, die für höhere Kosten sorgen. Im Mehrfa­mi­li­enhaus werden diese Punkte in Form von Neben­kosten auf alle Miete­rinnen und Mieter umgelegt.

Warmwas­ser­be­reitung

Sie ist eine weitere Stell­schraube für den Strom­ver­brauch. Wird das Warmwasser für Bad und Küche über einen Durch­lauf­er­hitzer mit Strom erwärmt, erhöht sich der Strom­ver­brauch pro Kopf um knapp 25 % oder ca. 350 kWh jährlich. Lest dazu auch den Blogtext meines Kollegen Andreas Hugo mit Tipps, wie ihr euren Durch­lauf­er­hitzer energie­sparend nutzen könnt. Übrigens: Auch mit sog. Warmwasser-Wärme­pumpen lässt sich das Wasser zuhause energie­sparen erhitzen.

Indivi­du­ellen Faktoren

Darüber hinaus hängt der Strom­ver­brauch von vielen indivi­du­ellen Faktoren ab:

  • Wie effizient arbeiten eure elektri­schen Geräte? Orien­tierung gibt das Energie­label auf der Verpa­ckung. Je besser die Energie­ef­fi­zi­enz­klasse, umso geringer der Stromverbrauch.
  • Wie viele elektrische Geräte laufen bei euch – und wie lange? Je länger, desto höher natürlich der Stromverbrauch.
  • Besitzt ihr viele Geräte, die im Stand-by-Modus laufen oder die auch ausge­schaltet Strom verbrauchen, z. B. Stehlampen mit Netzteil?

Energie­sparen ist angesagt: Die Top-8-Strom­fresser im Haushalt

Nach Angaben des BDEW hatten diese 10 Anwen­dungen im Jahr 2021 den größten Anteil am Strom­ver­brauch in Privathaushalten:

Durchschnittlicher Stromverbrauch eines Privathaushalts (Quelle: BDEW, Stand: 03/2021).
Durch­schnitt­licher Strom­ver­brauch eines Privat­haus­halts (Quelle: BDEW, Stand: 03/2021).

Energie und Geld sparen, aber richtig

Unsere Tipps und Tricks zum Strom- und Energie­sparen und wir ihr heimliche Strom­fresser findet. Hier findet ihr zudem Teil 1 der Blogserie mit Fakten zum Strom.

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